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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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II. Geschichte der Anatomie in Heidelberg im 19. und frühen 20. Jahrhundert



Links: Friedrich Arnold
Rechts: Medianosagittalschnitt durch Kopf (Gehirn entfernt) und Hals, Ansicht von rechts. Die Arterien zur Versorgung des Gehirns, des Gesichts und der Hirnhaut der mittleren Schädelgrube sind rot hervorgehoben

Friedrich Arnold (1803-1890) – Leiter des Instituts (1852-1873)

Philipp Friedrich Arnold promovierte 1825 in Heidelberg zum Doktor der Medizin. Nach einer Studienreise trat er in Heidelberg die Stelle eines Hilfsprosektors an, wurde 1828 Prosektor und zum Wintersemester 1833/34 außerordentlicher Professor. 1835 verließ er die Kurpfalz und arbeitete in den folgenden Jahren als ordentlicher Professor für Anatomie und Physiologie an den Universitäten in Zürich, Freiburgi.Br. und Tübingen. 1852 kehrte er zurück und wurde als ordentlicher Professor sowie als Direktor der Anatomie und Physiologie Nachfolger von Jakob Henle.

Arnold galt als hervorragender Präparator und stellte zahlreiche Unterrichtspräparate her. Schwerpunkt seiner wissenschaftlichen Tätigkeit war das Hirn und die Sinnesorgane sowie das Nervensystem, vor allem der Nervus vagus, der zehnte Hirnnerv. Das Ganglion oticum, eine makroskopisch sichtbare Ansammlung von Nervenzellen, wird nach ihm auch „Ganglion Arnoldi“ genannt.

Arnold war unter anderem Prorektor, Mitglied des engeren Senats und Dekan der medizinischen Fakultät in Heidelberg. 1873 trat er in den Ruhestand.

„Icones nervorum capitis“

Friedrich Arnold hatte sich schon in seiner Dissertation (1825) mit dem Nervensystem beschäftigt. 1834 erschien sein neuroanatomisches Tafelwerk „Icones nervorum capitis“, dessen von Franz Wagner lithographierte Tafeln zu den herausragendsten Beispielen anatomischer Illustration des 19. Jahrhunderts gehören.

Den neun Tafeln sind in üblicher Manier Umrisstafeln mit detaillierten Bezeichnungen beigegeben. Den Text verfasste Arnold, für diese Zeit eigentlich untypisch, in lateinischer Sprache, vermutlich, um auch international rezipiert werden zu können.

Die aufgeschlagene Tafel zeigt einen Medianosagittalschnitt durch Kopf und Hals (Ansicht von rechts) mit Darstellung der großen Arterien sowie der Durchtrittsstellen von Hirnnerven und deren Ästen.

Porträt von Friedrich Arnold in der Objekt- und Multimediadatenbank heidICON

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