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Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
Universitätsbibliothek

Rückblick: „Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen – Anatomie in Heidelberg gestern und heute”

Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen. Anatomie in Heidelberg gestern und heute - Virtuelle Ausstellung(http://anatomie2013.uni-hd.de)

Ausstellung der Universitätsbibliothek Heidelberg und des Instituts für Anatomie und Zellbiologie der Universität Heidelberg

Ausstellung in der Universitätsbibliothek Heidelberg
vom 24. April 2013 bis 16. Februar 2014
geöffnet täglich 10-18 Uhr
an Feiertagen sowie am 27.06.13 geschlossen.

Die Lehre vom Aufbau des menschlichen Körpers, von den Strukturen und den Beziehungen der Körperteile, Organe, Gewebe und Zellen untereinander, etablierte sich seit dem ausgehenden 16. Jahrhundert als wesentliche Grundlage der medizinischen Forschung und Lehre sowie als Voraussetzung ärztlichen Handelns. Seit dieser Zeit haben sich die Methoden der Anatomie zum Teil stark geändert: Konnte einst allein mit dem Seziermesser freigelegt und mit dem bloßen Auge beobachtet werden, verfeinerten sich die Einblicke bereits mit dem Gebrauch des Mikroskops. Heute lässt sich der menschliche Organismus mithilfe moderner Verfahren bis in molekulare Details erforschen und tomographische Techniken ermöglichen die schichtweise, dreidimensionale Betrachtung und Darstellung des Körpers und seiner Bausteine.

In der Ausstellung werden verschiedene Aspekte der Anatomie präsentiert: Die Aufgaben des Heidelberger Instituts für Anatomie und Zellbiologie bestehen heute als Vermittler anatomischer Kenntnisse an die Studierenden der Medizin vor allem im Bereich der Lehre; in der Forschung beschäftigt man sich schwerpunktmäßig mit neurowissenschaftlichen Fragestellungen. Die Geschichte des Instituts, die über mehr als zwei Jahrhunderte von den Forschungsschwerpunkten der jeweiligen Institutsleiter geprägt wurde, begann bereits im Jahr 1805. Heidelberger Anatomen verfassten zahlreiche Lehrbücher, die weltweit Anerkennung fanden und noch bis heute finden. Im Bereich der Herstellung anatomischer Präparate und Modelle, die seit dem 18. Jahrhundert in wachsendem Maß zur Illustration anatomischer Sachverhalte verwendet wurden, entwickelten sie mehrfach neue Techniken beziehungsweise verbesserten bereits bestehende Verfahren. Nicht zuletzt zeichnen sie auch für den Aufbau der Heidelberger Anatomischen Sammlung verantwortlich. War es noch in der menschenverachtenden NS-Zeit übliche Praxis, die Leichen hingerichteter Regimegegner zur Herstellung von Humanpräparaten zu „verwenden“, ist es seit den 1960er Jahren möglich, mit einer freiwilligen Körperspende den eigenen Leichnam für die wichtige Arbeit der Anatomen zur Verfügung zu stellen. In einem letzten Abschnitt wird die Entwicklung anatomischer Illustrationen anhand von Druckwerken des 16. bis 19. Jahrhunderts, die überwiegend aus dem Besitz der Universitätsbibliothek Heidelberg stammen, veranschaulicht. Sie führt von Galen, über Vesalius bis hin zu dem russischen Chirurgen und Anatom Nikolai Ivanovich Pirogov.

Eine großer Teil der in der Ausstellung gezeigten Bücher ist komplett digitalisiert, so dass in der Virtuellen Ausstellung nicht nur die „aufgeschlagene” Seite betrachtet, sondern der ganze Band durchgeblättert werden werden kann. Sie finden die Online-Publikation der Werke jeweils unter „Digitales Faksimile”.

Katalog

„Hier freut sich der Tod, dem Leben zu helfen. Anatomie in Heidelberg gestern und heute”
hrsg. von Maria Effinger und Joachim Kirsch unter Mitarbeit von Sara Doll, Wolfgang U. Eckart, Margit Krenn, Maike Rotzoll und Karin Zimmermann
Heidelberg: Universitätsverlag Winter, 2013
(Schriften der Universitätsbibliothek Heidelberg, Band 13)
ISBN 978-3-82536-135-8
Preis: 16,00 €
eBook in heiBOOKS verfügbar (Open Access)

Kontakt

Universitätsbibliothek Heidelberg
Brief Dr. Maria Effinger
Tel. 06221-54-3561
Brief Dr. Karin Zimmermann
Tel. 06221-54-2592


Institut für Anatomie und Zellbiologie
Brief Prof. Dr. Joachim Kirsch
Tel. 06221 - 54-8657
Brief Dr.sc.hum. Sara Doll
Tel. 06221-56-38078

Impressum

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