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Patientenpräferenzen und Einflussfaktoren bezüglich der Wahl der Strahlentherapie beim Mammakarzinom

Krickeberg, Sophie

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Abstract

Das Mammakarzinom ist mit über einer Million Neuerkrankungen pro Jahr die weltweit häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Auch in Deutschland hat es mit etwa 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr eine große gesundheitsökonomische Bedeutung. Die Therapie des Mammakarzinoms unterliegt einem ständigen Entwicklungsprozess, der nicht nur eine Verbesserung der Überlebenszeit und weniger Rezidive erzielte, sondern eine verträgliche Therapie und weniger Nebenwirkungen immer weiter in den Fokus rückt. Dieser Ansatz führte zur Entwicklung der Teilbrustbestrahlung, die in verschiedenen Formen seit einigen Jahren erprobt wird. Der Fokus dieser Arbeit liegt auf der Intraoperativen Strahlentherapie (IORT), deren Gleichwertigkeit im Vergleich zur konventionellen Ganzbrustbestrahlung bereits in der Targit A-Studie gezeigt werden konnte. Dies lässt eine wachsende Bedeutung der IORT in Zukunft vermuten.

Da sich Entscheidungsprozesse in der Therapieplanung vermehrt in Richtung eines „shared decision making“ von Arzt und Patient entwickeln, ist es wichtig, Präferenzen der betroffenen Patienten auch hinsichtlich neuer Therapiemöglichkeiten zu identifizieren.

Die vorliegende Studie wurde konzipiert, um die Präferenzen von Mammakarzinompatientinnen bei der Wahl der Art der Strahlentherapie zu erfassen und mögliche Einflussfaktoren auf die Entscheidungsfindung zu identifizieren.

Zu diesem Zweck wurden Brustkrebspatientinnen der Universitätsmedizin Mannheim die aktuelle Standardtherapie der klassischen EBRT sowie die neuartige Teilbrustbestrahlung (IORT) mittels eines Informationsvideos vorgestellt. Anschließend wurden die Patientinnen gebeten sich in 21 fiktiven Risikoszenarien jeweils für eine Therapie mit IORT oder EBRT zu entscheiden. Zusätzlich erfolgte die Abfrage von Lebensumständen, sozialen Faktoren und persönlichen Einschätzungen, die einen Einfluss auf die Wahl der Strahlentherapie haben könnten.

Von 101 befragten Patientinnen wählte die Mehrheit von 92% bei gleichem Rückfallrisiko die IORT. Fast die Hälfte der befragten Patientinnen (43%) würde ein erhöhtes Rezidivrisiko in Kauf nehmen um eine Behandlung mittels IORT zu erhalten. Im Durchschnitt akzeptierten die Frauen ein zusätzliches Rückfallrisiko von 2%, um eine Behandlung mittels IORT zu erhalten. Keiner der abgefragten Sozialfaktoren bzw. Lebensumstände, wie z.B. Alter, Familienstand und Bildung, zeigte einen signifikanten Zusammenhang mit dem von den Patientinnen zusätzlich akzeptierten Rückfallrisiko. Des Weiteren konnte auch bezüglich der Bedeutung, die die Patientinnen den verschiedenen Behandlungsmodalitäten zuordneten kein Zusammenhang mit der präferierten Strahlentherapie nachgewiesen werden.

Die Studie zeigt, dass eine Mehrheit der Mammakarzinompatientinnen unabhängig von ihren Lebensumständen eine Erhöhung des Brustkrebsrückfallrisikos in Kauf nehmen würde, um eine Behandlung mittels IORT zu erhalten. Eine Voraussage, welche Patientengruppen die eine oder andere Therapie präferieren, ist auf Grundlage der Studienergebnisse aktuell nicht möglich. Weiterführende Studien sollten sich damit beschäftigen, welche Faktoren einen Einfluss auf die Wahl der Strahlentherapie in einem jüngeren und vorwiegend berufstätigen Patientenkollektiv haben, beziehungsweise welche Faktoren in verschiedenen Ländern mit ihren unterschiedlichen infrastrukturellen Gegebenheiten die Wahl der Strahlentherapie beeinflussen.

Document type: Dissertation
Supervisor: Sütterlin, Prof. Dr. med. Marc
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 23 July 2020
Date Deposited: 20 Nov 2020 11:08
Date: 2020
Faculties / Institutes: Medizinische Fakultät Mannheim > Frauenklinik
DDC-classification: 610 Medical sciences Medicine
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