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Text-Irritationen. Zum Potential des Predigttextes am Beispiel von Mt 20,1-15

Kommoss, Bettina

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Abstract

Der aktuelle homiletische Diskurs legt zunehmend Gewicht auf zwei Faktoren des homiletischen Dreiecks: auf die Predigtperson und deren ästhetisch-produktives Potential sowie auf die Zuhörenden und ihre aktive Beteiligung. Diese Arbeit will zeigen, dass die Predigt außerdem abhängig ist von einer intensivierten Wahrnehmung des dritten Faktors, also des individuellen biblischen Predigttextes. Über die Vorgehensweise bei dieser Textwahrnehmung besteht kein genauer Konsens, was in Anbetracht der Distanz zwischen Homiletik und Exegese kaum verwundert. Die vorliegende Arbeit fügt nicht den theoretisch-abstrakten Behandlungen des Problems eine weitere hinzu, sondern zeigt durch die Auseinandersetzung mit dem konkreten Predigttext Mt 20,1-15(16) in einer „Tiefenbohrung“: Die Predigt profitiert inhaltlich, wenn der biblische Text in engagierter Auseinandersetzung als fremdes Gegenüber wahrgenommen und nicht vorschnell unter den Gesichtspunkt seines Nutzens für die Performanz der Predigt gestellt wird.

Nach der Profilierung des Anliegens der Arbeit in Kap. 1 und der kritischen Würdigung dreier Predigttypen aus der Zeit 1945-2015 in Kap. 2 erfolgt im zentralen Kap. 3 die Auseinandersetzung mit Mt 20,1ff. Ihr Ausgangspunkt wird bestimmt durch die diachron begründete Eingrenzung des Textes auf V1-15, durch die Einsicht in seine Strukturierungsmöglichkeiten und besonders durch seine Zuordnung zur Gattung der Parabel mit den bestimmenden Koordinaten der Narrativität und der Metaphorizität. Die Analyse unter narratologischem, besonders figuranalytischem, und metaphorologischem Gesichtspunkt ergibt: Der Text zielt auf eine grundlegende Irritation, die nur vor dem Hintergrund von Gottes absolutem Gut-Sein erfahrbar ist. Das „böse Auge“ – eine „untote“ Metapher in der (Parabel-)Metapher – meint keinen moralischen Defekt, sondern die Orientierung am Lohn-Leistungs-Prinzip, die nur im Horizont der Gottesherrschaft ihre Unschuld verliert. Damit ist die Parabel nicht nur aufgrund des historischen Abstands, sondern der Sache nach fremd. Gerade in dieser Fremdheit – und nicht an ihr vorbei – ermöglicht dieser Predigttext eine neue Selbst- und Wirklichkeitswahrnehmung. Bei der kritischen Analyse von zwölf Predigthilfen zum Text in Kap. 4 fällt vor allem die Nivellierung des Irritationspotentials auf. Kap. 5 wirft anhand dreier Lehrbücher ein Schlaglicht auf die homiletische Großwetterlage, die die Frage nach Leitgesichtspunkten für die Auseinandersetzung mit dem biblischen Predigttext als dringendes Desiderat erkennen lässt.

Document type: Dissertation
Supervisor: Schwier, Prof. Dr. Helmut
Place of Publication: Heidelberg
Date of thesis defense: 20 July 2020
Date Deposited: 08 Oct 2020 10:04
Date: 2020
Faculties / Institutes: Theologische Fakultät > Dekanat der Theologischen Fakultät
Theologische Fakultät > Theologisches Seminar
DDC-classification: 200 Religion
220 Bible
230 Christian theology
800 Literature and rhetoric
Controlled Keywords: Parabel <Literatur>, Metapher, Homiletik, Exegese, Neid <Motiv>, Predigthilfe, Predigt
Uncontrolled Keywords: Dramaturgische Homiletik, Böses Auge, Neid, Mt 20, 1-16, Mt 20, 1-15
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