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Effekte von Ausbildungserfahrung auf Prozess- und Ergebnismerkmale ambulanter Psychotherapien im naturalistischen Behandlungssetting einer Ausbildungsambulanz

Sakalli, Behiye

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PDF, German
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Abstract

Die Überprüfung der Effektivität der Psychotherapieausbildung stellt eine zentrale Maßnahme zur Qualitätssicherung in der psychotherapeutischen Patientenversorgung dar. In der aktuellen Forschungsliteratur besteht eine heterogene Befundlage hinsichtlich Ausbildungseffekten auf Prozess- und Ergebnismerkmale von Psychotherapien (vgl. Hill & Knox, 2013). Dieser Umstand ist sowohl auf eine mangelnde Vergleichbarkeit internationaler Studien (vgl. Beutler, 2004) als auch auf den weitgehenden Mangel an analogen Forschungsbemühungen in Deutschland zurückzuführen (Laireiter & Botermans, 2005). Um dieser Forschungslücke zu begegnen, wurde in der vorliegenden Arbeit der Einfluss von Ausbildungserfahrung auf Prozess- und Ergebnismerkmale von Ausbildungstherapien adressiert. Dazu wurden die im Abschnitt der praktischen Ausbildung durchgeführten Therapien im naturalistischen Behandlungssetting einer verhaltenstherapeutischen Lehrambulanz im Rahmen von drei Studien längsschnittlich untersucht. Der methodischen Einschränkung vieler Studien, die u.a. in einer vagen Operationalisierung der Erfahrungsvariablen besteht, wurde dabei durch die Einführung des neuen, spezifischeren Begriffs der sog. Ausbildungserfahrung Rechnung getragen. Diese wurde definiert als die Anzahl der im Rahmen der praktischen Ausbildung behandelten Patienten und diente als indirekter Marker für mögliche Ausbildungseffekte (vgl. Hill & Knox, 2013). In der ersten Studie (vgl. Publikation 1) wurde zunächst der Einfluss von Ausbildungserfahrung auf die Ergebnismerkmale der Effektivität und Effizienz von Ausbildungstherapien überprüft. Das Ziel der zweiten (vgl. Zusatzanalyse zur Publikation 2) und dritten Studie (vgl. Zusatzanalyse zur Publikation 3) bestand in der Untersuchung des Zusammenhangs zwischen Ausbildungserfahrung und Prozessmerkmalen von Ausbildungstherapien. Zu diesem Zweck wurde im Rahmen der zweiten Studie zunächst der Fragestellung nachgegangen, ob Ausbildungserfahrung einen Einfluss auf die Anwendungshäufigkeit störungsspezifischer KVT-Interventionen und das damit einhergehende Behandlungsergebnis in Depressionstherapien hat. Der Fokus der dritten Studie lag auf der Überprüfung des potentiellen Einflusses von Ausbildungserfahrung auf die Stärke der therapeutischen Allianz und das damit einhergehende Behandlungsergebnis. Im Rahmen der ersten Studie konnte die Wirksamkeit der untersuchten Ausbildungstherapien mit mittleren bis hohen Effektstärken belegt werden. Dabei wurden hypothesenkonform positive Erfahrungseffekte verzeichnet, die sich im fortgeschritteneren Ausbildungsstadium auf die Effektivität und im Abschlussstadium auf die Effizienz der Therapien auswirkten (vgl. Ergebnis Publikation 1). In der zweiten Studie konnte erwartungskonform gezeigt werden, dass eine Zunahme an Ausbildungserfahrung mit einer häufigeren Anwendung kognitiver KVT-Techniken einherging. Entgegen der formulierten Hypothese spiegelte sich dieser erfahrungsabhängige Unterschied im therapeutischen Vorgehen jedoch nicht in den Behandlungsergebnissen wider, sodass die Erfahrungsgruppen vergleichbare Response- und Remissionsraten erzielten (vgl. Ergebnis Zusatzanalyse 2). Hypothesenkonform wurde im Rahmen der dritten Studie eine mit zunehmender Ausbildungserfahrung einhergehende Nivellierung anfänglicher Unterschiede zwischen Ausbildungstherapeuten hinsichtlich ihrer durchschnittlichen Allianz-Werte ermittelt. Darüber hinaus lag ein positiver Zusammenhang zwischen der Stärke der therapeutischen Allianz und dem Behandlungsergebnis vor, was als ein Hinweis auf eine zunehmend kompetentere Nutzung der therapeutischen Allianz zur Optimierung des Behandlungsergebnisses angesehen werden könnte (vgl. Ergebnis Zusatzanalyse 3). Insgesamt erbringt die vorliegende Arbeit den Nachweis der Wirksamkeit der untersuchten Ausbildungstherapien. Dabei scheint im Ausbildungsverlauf zunächst eine Steigerung der Effektivität und anschließend der Effizienz von Behandlungen stattzufinden. Neben den beobachteten Ausbildungseffekten auf Ergebnismerkmale von Ausbildungstherapien konnten positive Ausbildungseffekte auf Kompetenzen von Ausbildungstherapeuten hinsichtlich der Realisierung zentraler Wirkmechanismen von Psychotherapien festgestellt werden. Im Einzelnen belegen die ermittelten Erfahrungseffekte einen förderlichen Einfluss der Psychotherapieausbildung auf die Fähigkeit zur Anwendung elaborierter verfahrensspezifischer Techniken sowie zur Etablierung einer günstigen therapeutischen Allianz. Die Befunde dieser Arbeit tragen zu einer Evidenzbasierung der Psychotherapieausbildung bei und liefern praxisnahe Hinweise zur Gestaltung der geplanten Direktausbildung.

Document type: Dissertation
Supervisor: Barnow, Prof. Dr. Sven
Date of thesis defense: 11 December 2017
Date Deposited: 03 Jan 2018 14:19
Date: 2017
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institute of Psychology
DDC-classification: 150 Psychology
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