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Entwicklung und Validierung innovativer Assessmentstrategien zur Erfassung trainingsbezogener Leistungen nach motorisch-kognitiven Training bei Menschen mit Demenz

Wiloth, Stefanie Sandra

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PDF, German
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Abstract

Demenzspezifische Symptome sind durch bestimmte pharmakologische und nichtmedikamentöse Interventionen beeinflussbar, vor allem dann, wenn die Erkrankung durch geeignete diagnostische Verfahren frühzeitig erkannt wird. Aufgrund zunehmender Aufmerksamkeit in der Interventionsforschung und geriatrischen Rehabilitation mit Blick auf Fragen zur Effektivität körperlichen Trainings bei Menschen mit Demenz, war es ein erstes Ziel der vorliegenden Forschungsarbeit, den bisherigen Forschungsstand zur Wirksamkeit körperlicher Aktivität und körperlichen Trainings bei diesem Patientenkollektiv zu eruieren: Eine Übersichtsarbeit (Schrift 1) und zwei ausführliche Buchkapitel (Schrift 2 und 3) stellen dar, dass für Menschen mit kognitiver Beeinträchtigung und Demenz nur wenige qualitativ hochwertige Arbeiten (randomisierte, kontrollierte Studien [RCTs]) vorliegen, welche die Effektivität körperlichen Trainings auf psychische Symptome wie Sturzangst und Depressionen sowie auf die kognitive Leistungsfähigkeit belegen. Mit Blick auf die Reduktion kognitiver Defizite, die mit dem Mobilitätsverhalten und der Selbstständigkeit älterer Menschen assoziiert sind, zählen motorisch-kognitive Trainingsprogramme zu besonders ausrichtsreichen Interventionsstrategien. Sie führen zu spezifischen Effekten auf Mehrfach- bzw. Dual-Task Leistungen, welche bereits in frühen Stadien der Demenz beeinträchtigt sind und eine besondere Al ltagsrelevanz besitzen. Übergeordnetes Ziel war daher die Weiterentwicklung und Evaluierung eines demenzspezifischen, motorisch-kognitiven Trainingskonzepts bei Menschen mit Demenz. Für die Evaluierung eines motorisch-kognitiven Trainings werden spezifische Testverfahren benötigt. Auch wenn in der Forschungsliteratur bereits einige Assessmentstrategien zur Abbildung von Trainingseffekten auf alltagsrelevante, motorisch-kognitiver Leistungen vorliegen, sind diese Testverfahren im Bereich des geriatrischen Assessments bislang nicht gut etabliert. Es mangelt an Validierungsstudien zur Überprüfung relevanter Testgütekriterien insbesondere bei kognitiv beeinträchtigten Menschen. Zudem bedarf es neuartiger, motorischkognitiver Testverfahren, die das geriatrische Assessment um wesentliche Elemente ergänzen. Die vorliegende Arbeit thematisiert daher primär die Entwicklung und Validierung von Assessmentstrategien zur Erfassung motorisch-kognitiver Leistungen bei Menschen mit beginnender bis mittelschwerer Demenz, die in dem weiterentwickelten, demenzspezifischen Trainingsprogramm trainiert wurden: Schrift 4 umfasst die Validierung einer innovativen Assessmentstrategie, die direkt in ein computergestütztes Bewegungsspiel (Physiomat®) zur Erfassung trainingsbezogener, motorisch- kognitiver Leistungen integriert wurde. Das Physiomat®-Assessment weist gute bis ausgezeichnete Testgütekriterien (Konstruktvalidität, Test-Retest Reliabilität, Veränderungssensitivität und Durchführbarkeit) bei Menschen mit Demenz auf und ermöglicht die Erfassung motorisch-kognitiver Leistungen während des Spielverlaufs. Das Physiomat®- Assessment wurde zur Abbildung von Effekten eines entwickelten Physiomat®-Trainings als ein Baustein des demenzspezifischen Trainingskonzepts genutzt. Schrift 5 stellt dar, dass Menschen mit beginnender bis mittelschwerer Demenz in der Lage sind, eine signifikante Steigerung bezüglich der Schnelligkeit und Exaktheit der Aufgabenbewältigung des Bewegungsspiels sowie eine Zunahme an erfolgreich durchgeführten Aufgaben zu erzielen. Die Trainingseffekte lassen sich auch in nicht-trainierten Physiomat® Aufgaben finden und bleiben teilweise auch noch drei Monate nach Interventionsende (Follow Up) erhalten. Schrift 6 behandelt die Validierung von klassischen Dual-Task Testverfahren (z. B. der Kombination Gehen und Rechnen). Die Ergebnisse zeigen moderate bis ausgezeichnete psychometrische Eigenschaften (Konstruktvalidität, Test-Retest Reliabilität, Veränderungssensitivität und Durchführbarkeit) und weisen somit auf eine gute Anwendbarkeit dieser Testverfahren zur Erfassung motorisch-kognitiver Funktionen bei Menschen mit Demenz hin. Aufgrund der fehlenden Existenz von Instrumenten zur Erfassung qualitativer Aspekte des Sitzen-Stehen-Transfers, war die Entwicklung und Validierung eines innovativen Beobachtungsinstruments (ACSID: Assessment of Compensatory Sit-to-stand maneuvers In people with Dementia), das motorische und kognitive Aspekte eines kompensatorischen Bewegungsmaneuvers beim Sitzen-Stehen-Transfer erfasst, ein weiteres Ziel der Dissertation (Schrift 7). Die Ergebnisse zeigen gute bis sehr gute psychometrische Eigenschaften (konkurrente Validität, Intra- und Interrater-Reliabilität, Veränderungssensitivität und Durchführbarkeit) und weisen daher auf eine gute Anwendbarkeit des ACSID bei Menschen mit Demenz im klinischen Kontext hin. Die vorliegende Arbeit leistet einen Beitrag zu Fragen der Trainierbarkeit motorischkognitiver Leistungen unter Verwendung innovativer Methoden bei multimorbiden, geriatrischen Patienten mit beginnender bis mittelgradiger Demenz. Zudem trägt der Inhalt dieser Arbeit dazu bei, ein bislang eher ungenutztes Potenzial motorisch-kognitiver Anforderungen verstärkt in den Blick zu nehmen, nämlich deren Einsatz im Bereich des geriatrischen Assessments, um alltagsrelevante, motorisch-kognitive Defizite identifizieren oder Effekte demenzspezifischer, motorisch-kognitiver Trainings abbilden zu können.

Translation of abstract (English)

Dementia-specific symptoms can be influenced by specific pharmacological and/or nonpharmacological interventions, especially in case of early detection of the disease by using adequate diagnostic methods. Due to an increasing attention of intervention research and geriatric rehabilitation regarding the efficacy of physical training in people with dementia, the current thesis first aimed to review previous studies examining effects of physical activity and training in this population: A mini-review (manuscript 1) and two detailed book chapter (manuscript 2 and 3) reported that there is a lack of studies investigating the effectiveness of motor training in people with dementia on symptoms such as fear of falling or depression and on cognitive abilities. Regarding the reduction of cognitive deficits, combined motor and cognitive exercises might be promising training approaches that lead to specific effects on dualtask abilities which are already reduced in early stages of dementia and are particularly relevant to cope with everyday situations. Therefore, the aim was to enhance and evaluate a dementia- specific, motor-cognitive training concept in people with dementia. To evaluate a motor-cognitive training concept, specific assessment methods are needed. Although a variety of dual-task assessments to measure training-related performances on these abilities have been presented in the literature, they are not well established in the area of the geriatric assessment yet. Validation studies that examine relevant psychometric qualities of classical dual-task assessments are lacking especially in people with dementia. Additionally, innovative motor-cognitive assessment strategies enhancing the geriatric assessment with essential elements are needed. Therefore, the present thesis adresses the development and validation of assessments measuring motor-cognitive abilities in people with mild to moderate dementia which were trained in a dementia-specific training concept: Manuscript 4 includes the validation of an innovative assessment approach that is directly incorporated into a computerized, game-based training method (Physiomat®) assessing training- related, motor-cognitive abilities. Physiomat® assessment shows good to excellent psychometric qualities (construct validity, test-retest reliability, sensitivity to change, and feasibility) in people with dementia and allows an assessment of motor-cognitive functions during game-play. Physiomat® assessment was used to measure effects of a developed Physiomat® training as a component of the dementia-specific training concept. Manuscript 5 represents, that people with mild to moderate dementia can significantly improve in Physiomat® tasks regarding duration and accuracy. Participants also learned to complete a larger number of Physiomat® tasks after training. Training effects can also be found in untrained conditions and were partly sustained three months after training cessation. Manuscript 6 addresses the validation of classical Dual-Task assessment approaches (e.g. walking while counting). Results show moderate to excellent psychometric qualities (construct validity, test-retest reliability, sensitivity to change, and feasibility) and therefore indicate adequate applicability to assess motor-cognitive functions in the targeted sample. Due to a lack of assessments to measure qualitative aspects of sit-to-stand transfer, a further aim of this thesis was the developement and validation of an innovative instrument assessing motor and cognitive aspects of a compensatory sit-to-stand maneuver (ACSID: Assessment of Compensatory Sit-to-Stand maneuvers In people with Dementia) (manuscript 7). Findings show good to excellent psychometric qualities (construct and concurrent validity, inter- and intra-rater reliability, sensitivity to change, and feasilitity) indicating that ACSID is useful in people with dementia in a clinical context. Overall, the present thesis makes a contribution to questions regarding the trainability of motor- cognitive functions using innovative training methods in multimorbid, geriatric patients with mild to moderate dementia. Additionally, present findings promote the implementation of a so far untapped potential of motor-cognitive requirements in terms of its use as assessment instruments in the clinical context to detect motor-cognitive deficits or to measure effects of dementia-specific, motor-cognitive training.

Document type: Dissertation
Supervisor: Kruse, Prof. Dr. Andreas
Date of thesis defense: 28 August 2017
Date Deposited: 09 Nov 2017 08:22
Date: 2017
Faculties / Institutes: The Faculty of Behavioural and Cultural Studies > Institut für Gerontologie
DDC-classification: 150 Psychology
610 Medical sciences Medicine
796 Athletic and outdoor sports and games
Controlled Keywords: körperliches Training, Demenz, Rehabilitation
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